R-GESPRÄCHE


Dipl.-Ing. Helmut Kropp

 
 
 
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VORSICHT R-Gesprächs-Abzocke!

Dipl.-Ing. H. Kropp


Da denkt sich mancher: Solange ich nicht telefoniere oder selber Gespräche herstelle, kann mir nichts passieren...

Da sollte man sich nicht so sicher fühlen, seitdem es wieder "R-Gespräche" gibt. Was heißt das?

Ganz einfach: Kostenübernahme der Verbindung durch den Angerufenen, also den sogen. "B-Teilnehmer". A ist also der Anrufer und ruft B an. Üblicherweise zahlt A die Kosten der Verbindung.

Nun gibt es seit einiger Zeit wieder das R-Gespräch, englisch auch "Reverse Charging" genannt. In den USA schon immer üblich und nie abgeschafft, feiert es bei uns wieder Auferstehung. Das lief dann so ab: der "Operator" (häufig die "Operatorin") ruft an und sagt: Ich habe da einen, der nennt sich XY und möchten Sie mit ihm sprechen (bei Kostenübernahme)?

Das war ja noch korrekt und fair. Doch das ist viel zu personal-intensiv und daher zu teuer. Heute ist das alles automatisiert und softwaregesteuert, also ebenfalls 100% fair und zuverlässig (wer lacht da?).

Der Ablauf:

Ihr Telefon klingelt und wenn Sie abheben, hören Sie eine weibliche Stimme:

"Hier ist die X-Gesellschaft mit einem R-Gespräch, wenn Sie es annehmen möchten, drücken Sie "1" und "2". Die Kosten betragen 9 EUR 99 Cent pro Minute." (es kann auch ein anderer Betrag sein)

Wenn Sie dann nichts tun, fährt die Stimme fort: "Sie haben kein Tonwahltelefon, sagen Sie also "ja", wenn Sie das Gespräch annehmen möchten."

Manchmal sehen Sie dann auf Ihrem ISDN-Telefon eine Rufnummer etwa wie folgt "08004141" (diese Nummer gibt es nicht) oder eine andere "0800"-Rufnummer. Damit soll Ihnen offenbar suggeriert werden, dass das Gespräch nichts kostet, ein klarer Fall von Telefonbetrug.

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Wenn Sie Glück haben, wird die Verbindung dann vom Anrufer unterbrochen. Es gab aber inzwischen auch schon Fälle, in denen das "Schweigen" als Zustimmung gewertet und die Verbindung für EURO 9,99 hergestellt (berechnet, kassiert, eingetrieben..) wurde.

Ein weiterer Aspekt sollte nicht unerwähnt bleiben. Was passiert, wenn Sie den Anruf mit Ihrem "Voice Mail System" (Anrufbeantworter) entgegengenommen haben? Dann zahlen Sie womöglich auch dann, wenn gar niemand zu Hause ist.

Maschine A spricht dann zu Maschine B und diese sagt: "Hier ist das SAchverständigenbüro von Herrn GrAmberg, bitte sprechen Sie nAch dem SignAlton!" Da waren doch 4 "A"s drinnen, was macht die Maschine B mit diesen "A"s? Was ist der Unterschied zu "JA" und "A" für Maschine B, die (automatisch) abzocken möchte?

Auffällig ist auch, dass derartige Anrufe gehäuft außerhalb der üblichen Geschäftszeit eintreffen, also um die beste Rotlichtzeit nach 22 Uhr.

Früher saßen diese Typen in ihren rotbeleuchteten Häusern (da musste man nicht hingehen), dann richteten sie sich 0190-Nummern ein (die musste man nicht anrufen, auch wenn sie einem im Fernsehen aufdringlichst empfohlen wurden), dann schickten sie "Dialer" auf die PCs zum Abzocken (nur darauf kommt es an, Gegenleistung uninteressant) und nachdem man dagegen Mittel gefunden hat, lassen sie Dich von ihrem Automaten anrufen und die Telekom kassiert für diesen ankommenden Anruf ab, auch wenn Du gar nicht zu Hause bist.

Die email-Antwort der DTAG: ich zitiere wörtlich:

"Eine generelle Sperre für alle ankommenden R-Gespräche ist technisch nicht möglich.

Um alle ankommenden R-Gespräche an Ihrem Anschluss zu sperren, müssen Sie jedem Abieter von R-Gesprächen separat den Auftrag erteilen, Ihre Rufnummer von R-Gesprächen auszuschließen...."

Ich hätte da einen besseren Vorschlag: Diese ungewollten und unerwünschten Verbindungen (und nur diese) der DTAG einfach nicht zahlen und es darauf ankommen lassen.

Solange die DTAG sich dazu hergibt, für solche Betrüger das Inkasso zu übernehmen (sie verdient ja gut daran), wird sich an dieser neuen Masche "R-Gesprächsabzocke" nichts ändern.

Seien Sie also gewarnt.

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H. Kropp
02.03.2004

 
 
 
 
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